Offener Brief an den Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz

 

Den Regierenden Bürgermeister von Berlin

Herrn Michael Müller
- Senatskanzlei –

Jüdenstr. 1
10178 Berlin


Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, sehr geehrte Ministerinnen und Minister, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, wie wichtig viele Dinge in unserem Alltag sind, merken wir oft erst, wenn sie fehlen.

Dies führt uns die Pandemie zurzeit vor Augen. Während des ersten Lockdowns, als der Handel weitgehend geschlossen war, haben die Mitgliedsbetriebe des Bundesverband Lotto-Toto-Verkaufsstellen Deutschland e.V. einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass die regionale Nahversorgung aufrechterhalten wurde.

Unsere über 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgten die Menschen tagtäglich mit Presseerzeugnissen (eine wichtige gesellschaftliche und demokratische Aufgabe!), Postdienstleistungen, Bürobedarf, Genussmitteln und den kleinen Dingen, die man zum täglichen Leben benötigt. Als Vertriebsstellen der staatlichen Lotterien haben wir ebenfalls mit hohem persönlichem Einsatz dafür gesorgt, dass die Zweckerträge für Einrichtungen aus dem sozialen Bereich, der Bildung oder Umwelt, um nur einige zu nennen, weiterhin gewährleistet werden.

Und auch beim erneuten Lockdown werden wir für die Bürgerinnen und Bürger da sein. Und glauben Sie mir, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen ihren täglichen Job unter hohen Belastungen, physisch wie auch psychisch.

Auch wenn unsere Geschäfte geöffnet bleiben dürfen, werden die Arbeitsbedingungen immer schwerer und belastender. Wir wissen, dass viele Berufsgruppen, vor allem in Medizin und Pflege, noch stärker betroffen sind aber auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern müssen wir viel abverlangen und oftmals sind wir nicht in der Lage es ihnen mit einem finanziellen Extra zu danken. Selbstverständlich hat die Sicherheit aller für uns höchste Priorität. Uneingeschränkt stehen wir hinter der Umsetzung der Coronaschutzverordnungen in unseren Geschäften.

Im jetzigen Lockdown wird ein Großteil unserer Unternehmen in der Umsatz - stärksten Zeit des Jahres ebenfalls ihre Türen schließen müssen. Unsere 24.000 selbständigen Unternehmen bangen um ihre Existenz und die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiter. Die Bedingungen verschärfen sich dramatisch. Auf der einen Seite stehen starke Umsatzverluste, auf der anderen Seite investieren wir in Hygiene- und Schutzmaßnahmen und die Kosten explodieren.

Wir fordern Sie auf, unsere Mitglieder in die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen mit aufzunehmen. Schon Umsatzeinbußen von 30% können kleine Familienbetriebe in ihrer Existenz bedrohen und gefährden nachhaltig die Nahversorgung in ländlichen Gebieten.


Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, sehr geehrte Ministerinnen und Minister, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, wir brauchen in dieser für uns existenziell bedrohlichen Lage Ihre Unterstützung und die Unterstützung des Staates. Wir fordern Sie daher auf, sich für Rahmenbedingungen einzusetzen, die uns ermöglichen, unseren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aufgaben gerecht zu werden. 

Für Fragen oder ein persönliches Gespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.


Mit freundlichen Grüßen

Tobias Fraas        Günther Kraus

1.Vorsitzender    Geschäftsführendes Vorstandsmitglied

 

 

Autor: 16.12.2020

 

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